Studiengebühren in Österreich

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In Deutschland verlangen Universitäten Studiengebühren bis zu 500 Euro pro Semester. Da lohnt es sich, über den Tellerrand zu schauen. Der Blick fällt sofort auf Österreich. Ausschlaggebender Grund: Seit März 2009 sind die Studiengebühren dort abgeschafft! Da es keine sprachlichen Barrieren zu überwinden gibt und die Aufnahmevoraussetzungen leichter als in Deutschland sind, sind die österreichischen Universitäten besonders attraktiv bei deutschen Bewerbern. Das zeigt sich auch in den Studentenzahlen: Weit mehr als 20.000 Deutsche studieren in Österreich, Tendenz steigend. Obwohl die Universitäten versuchen, diesem Prozess einen Riegel vorzuschieben, kann sich jeder Deutsche problemlos in Österreich einschreiben. In manchen Studiengängen wie Psychologie sind 2 von 3 Studenten Deutsche. Zusätzliche Kosten entstehen nur durch höhere Lebensmittelpreise, die allerdings durch fehlende Gebühren wieder wettgemacht werden.

Dilemma der Studiengebühren

Oft stellt sich die Frage, ob durch fehlende Studiengebühren an der Bildung gespart werden muss. Denn wenn Einnahmen wegfallen, müssen diese wieder ausgeglichen werden. Im Jahr 2009 fing sich diese These an, zu bewahrheiten: Die Universitäten klagten über einen Zustrom an Studenten. Doch in der Zwischenzeit hat sich das Ganze stabilisiert und im Vergleich zu Deutschland kann sich keiner über schlechte Bildung beklagen. Im Normalfall lassen sich die meisten Scheine auch an deutschen Universitäten anrechnen. Seit einiger Zeit berät die Politik, die Gebühren wieder einzuführen. Denn die deutschen Studenten müssen durch die österreichischen Steuerzahler finanziert werden. Doch alle Beschlüsse wurden durch den europäischen Gerichtshof vereitelt. Deshalb plant Österreich, die Gebühren wieder einzuführen. Bisher mit geringem Erfolg. Den deutschen Studenten soll der Zugang zu Universitäten durch Quoten erschwert werden, die ab dem Studienjahr 2012/2013 allerdings wieder wegfallen. Bisher dürfen nur 20% der Studienplätze durch andere EU-Bürger belegt werden. Wer sich einen begehrten Studienplatz ergattern kann, darf sich beim Gleichbehandlungsgesetz bedanken. Denn dieses bewahrt die bisherigen Zustände und erlaubt es deutschen Studierenden, sich ohne Probleme in Österreich immatrikulieren zu können.

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen

Nicht jeder ist von Studiengebühren befreit, wie es zunächst den Anschein erweckt. Wer sich als Deutscher an einer Universität in Österreich als Erstsemester immatrikuliert, wird keine Probleme haben. Allerdings darf man die Regelstudienzeit nur um 2 Semester überschreiten. Wer zusätzliche Semester dranhängt, muss Gebühren bezahlen. Diese liegen bei etwa 320 Euro. Alle weiteren EU-Bürger können ebenfalls barrierefrei in Österreich studieren. Bei internationalen Studenten wird es hingegen problematischer, denn sie müssen im Normalfall Gebühren bezahlen. Flüchtlinge müssen sich keine Sorgen machen, denn sie können sich an einem kostenlosen Studium erfreuen.

Wie lange dieser Zustand Realität bleibt, steht in den Sternen. Obwohl die Politik versucht, Studiengebühren wieder einzuführen, schlugen alle Versuche bisher fehl.